Einfach nur „Platt machen“ war keine Option

Lesezeit: 10 min
Massive Umbrüche waren bei der Restrukturierung der Ing. Staatz Tiefbau-GmbH erforderlich. Die umfassende Sanierung des Traditionsunternehmens gelang innerhalb eines Jahres – ohne Insolvenzverfahren.

Inhalt

Qualität und Zuverlässigkeit prägten seit jeher den guten Ruf der Ing. Staatz Tiefbau-GmbH über ihren Standort in Winsen/Aller (NRW) hinaus. Durch stetige Firmenzukäufe wollte das frühere Management seine Vision eines mittelständischen Baukonzerns verwirklichen. Doch dann stieg die Geschäftsleitung plötzlich aus und hinterließ den Altgesellschaftern ein intransparentes und kostenintensives Firmenkonstrukt. Die Inhaber Hans-Joachim Görtz und Burkhard von Hörsten reagierten umgehend und beauftragten 2016 dasWERK, den über die Jahre aufgeblähten Apparat auf den Prüfstand zu stellen. Schnell war klar: Hier hilft nur eine umfassende Sanierung und Restrukturierung des Traditionsunternehmens mit über 100 Mitarbeitern.

// Profitables Kerngeschäft inmitten unrentabler Schwestern

Als Sanierungs- und Restrukturierungsbeauftragte gingen Norbert Ruthemeyer und Sabrina Thum die bestehenden Probleme umgehend an. Zielsetzung war es, das gesamte Firmenkonstrukt zu verschlanken, unrentable Firmen zu eliminieren und somit die Hauptgesellschaft Ing. Staatz Tiefbau-GmbH gestärkt aus dem Restrukturierungsprozess hervorgehen zu lassen. Über Regelinsolvenzverfahren wurden zunächst die nicht profitablen Schwestergesellschaften abgewickelt. Mittels übertragender Sanierung gingen die Belegschaft, laufende Aufträge und der Maschinenpark an die Konzernmutter über, für die zunächst auch eine Sanierung auf dem Verfahrensweg angedacht war.

// Außergerichtliche Entschuldung in Millionenhöhe

Stattdessen gelang die Entschuldung der Ing Staatz-Tiefbau GmbH jedoch ganz ohne Insolvenzverfahren. Gleich zu Beginn boten wichtige Lieferanten ihre Hilfe an, denn „platt machen“ sei keine Option. Eine Insolvenz des langjährigen Kunden sollte unbedingt verhindert werden. Die Beschäftigten wie auch die Gesellschafter trugen das Sanierungsvorhaben ebenfalls vollumfänglich mit. Dank finanzieller Mittel von dasWERK und tatkräftiger Unterstützung der Hausbank konnten mit den Lieferanten entsprechende Vereinbarungen getroffen und Sanierungsvergleiche in Millionenhöhe erzielt werden. „Das war beispielhaft.“, sagt Burkhard von Hörsten heute. „Man sollte allen zeigen, dass nicht nur der Weg der Abwicklung möglich ist, sondern dass durch ein Zusammenspiel aller Parteien die Sanierung gelingen kann, um ein Unternehmen wieder solide aufzustellen“.

// Hervorragende Zukunftsperspektive auf solidem Fundament

Binnen eines Jahres war das Traditionsunternehmen Ing. Staatz Tiefbau-GmbH gerettet, nachhaltig entschuldet und erwirtschaftete wieder ein siebenstelliges Betriebsergebnis. Auch konnte dasWERK zwischenzeitlich eine interne Nachfolgeregelung umsetzen. Heute blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Stabil und nachhaltig aufgestellt sucht der Traditionsbetrieb im fünften Jahr in Folge neue Auszubildende.

// Mehr zum Unternehmen

// Überblick

Ein komplexes Firmenkonstrukt, hohe Lieferantenverbindlichkeiten und knappe Liquidität setzten dem mittelständischen Traditionsbetrieb massiv zu. Um die hochprofitable, aber verschuldete Ing. Staatz Tiefbau-GmbH vor einer Insolvenz zu bewahren, kombinierte dasWERK Maßnahmen der außergerichtlichen Sanierung mit einer Liquidation unrentabler Schwestergesellschaften auf dem Verfahrensweg. Dank transparenter Kommunikation mit Gläubigern, Unterstützung durch die Hausbank und einer ganzheitlichen Strategie gelang die umfassende Bereinigung und Sanierung des Unternehmens binnen eines Jahres.